20. November 2023
Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte muss kommen
Anlässlich des Hochschulaktionstages sowie Warnstreiks an sächsischen Hochschulen erklären Irena Rudolph-Kokot, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Arbeit in der SPD Sachsen, und Gerald Eisenblätter, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Bildung in der SPD Sachsen:
„Die SPD Sachsen steht solidarisch an der Seite der studentischen Beschäftigten, die um etwas kämpfen, was für andere Beschäftigte im öffentlichen Dienst eine Selbstverständlichkeit ist: ein Tarifvertrag!”
Rudolph-Kokot weiter: „Ein Tarifvertrag ist mehr als nur eine Regelung zum Entgelt. Er garantiert Urlaub, Lohnfortzahlung, Zuschläge und vieles mehr. Es ist absolut nicht nachvollziehbar, warum eine Gruppe im Regelungsbereich des öffentlichen Dienstes, die studentischen Hilfskräfte, nicht von einem Tarifvertrag erfasst sein soll. Der TVStud ist überfällig!
Die Äußerungen des Finanzministers verhöhnen die studentischen Hilfskräfte: Es ist eben kein Privileg, als Studierende an der Hochschule arbeiten zu dürfen, wenn man auf einen Nebenjob zur Studienfinanzierung angewiesen ist. Und der Finanzminister verkennt: die Jobangebote außerhalb der Hochschulen sind oft finanziell attraktiver. Die Hochschulen und der Freistaat Sachsen müssen froh sein, dass die jungen Menschen so idealistisch sind und trotz der prekären Beschäftigungsbedingungen diese Jobangebote als studentische Hilfskräfte noch wahrnehmen.”
Eisenblätter weiter: „In Zeiten des Arbeits- und Fachkräftemangels sollten gute Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft ganz oben auf der Liste der Arbeitgeber:innen stehen. Wer Spitzenforscher:innen von morgen möchte, muss Personalentwicklung betreiben. Hier sind die Rektorate der Hochschulen, aber auch der Freistaat Sachsen in der Pflicht. Und im Jahr 2023 wird es Zeit, Realitäten anzuerkennen: die Lebens- und Arbeitswelt – auch der studentischen Hilfskräfte – hat sich weiterentwickelt, daher gilt es gute Arbeitsbedingungen zu sichern, Mindeststandards einzuhalten und nach Tarif zu bezahlen.
Finanzminister Vorjohann und die Tarifgemeinschaft der Länder stehen im Wort, ihre Gesprächszusage über Beschäftigungsbedingungen für studentische Hilfskräfte aus dem Jahr 2021 endlich einzulösen anstatt Glaubwürdigkeit zu verspielen. Stehen Sie zu ihrem Wort und erfüllen Sie die Gesprächszusage, Herr Finanzminister. Der TVStud bringt Sicherheit für beide Seiten.”